Kunststoff- und Kautschuktechnologe (m/w/d)
Verchromte Fahrzeugbauteile, Spritzen im Krankenhaus, Rutschautos für Kinder oder auch glasfaserverstärkte Fensterrahmen – nichts wäre so effizient, stabil und gleichzeitig sicher, wenn es Kunststoff nicht gäbe.
Als Allrounder für die Produktion kümmerst du dich um den gesamten Herstellungsprozess von Produkten aus Kunststoff. Die Ausbildung und dein späteres Aufgabengebiet sind sehr vielseitig.
Die Palette der Produkte, die du herstellen kannst, ist breit. Deswegen werden verschiedene Fachrichtungen angeboten. Weit verbreitet ist die Fachrichtung Formteile, bei der man lernt, wie man mit einer Spritzgießmaschine einzelne Kunststoffteile herstellt. In der Fachrichtung Halbzeuge steht der Extruder im Vordergrund, mit dem man halbfertige Produkte wie Stangen, Rohre und Profile fertigen kann.
Entdecke die täglichen Aufgaben in der Bildergalerie!
Aufgaben
Fachkraft der Spritzgießmaschinen
Als Kunststoff- und Kautschuktechnologe bist Du die Fachkraft der Spritzgießmaschinen und Experte*In für die richtigen Einstellungen der ganzen Maschine. Du sorgst für den reibungslosen Ablauf dieser großen und komplizierten Maschinen.
Arbeiten im Team
Bevor Du Kunststoffteile produzierst, holst Du eine Spritzgießform (Werkzeug) und spannst sie in die Spritzgießmaschine ein. Da das teilweise sehr schwere Teile sind, die bis zu 50 Tonnen (ca. 20 Autos) wiegen können, arbeitest Du immer im Team und mit Kränen.
Maschinen programmieren
Du programmierst die gesamte Maschine, indem Du Ablauf, Druck, Zeit, Temperatur, Bewegung und Geschwindigkeiten festlegst. Dafür musst Du für jedes Formteil andere Einstellungen festlegen und eventuell nachbessern.
Kommunikation
Gleichzeitig sprichst Du Dich mit Industriemechaniker*Innen und Mechatroniker*Innen ab, wie Entnahmeroboter und weiterverarbeitende Maschinen funktionieren sollen.
Optimieren
In der laufenden Produktion optimierst Du stetig den Prozess, denn Kunststoff ist ein Werkstoff, der in geschmolzener Form mal zähflüssiger und mal weniger zähflüssig fließt. Er unterliegt natürlichen Schwankungen. Deshalb sind Kenntnisse, wie der Kunststoff fließt (Rheologie) unerlässlich.
Probleme lösen
Kunststoff ist also ein wirklich spannender Werkstoff, mit dem es einem nicht so schnell langweilig wird. Jedes Teil,das produziert wird, ist anders und bringt andere Herausforderungen mit sich. Du, an der Maschine, löst alltägliche Probleme, das heißt es gibt auch reichlich Erfolgserlebnisse.
Verantwortung übernehmen
Außerdem trägst Du eine hohe Verantwortung, denn die Qualität der Teile muss perfekt sein. Wenn fehlerhafte Teile in den Umlauf kommen, kann dies schlimme Folgen haben. Du würdest selbst auch nicht wollen, dass z. B. Dein Airbag im Auto nicht richtig aufgeht. Null-Fehler-Politik ist angesagt, alle Teile, die nicht perfekt sind, müssen fachgerecht entsorgt werden.
Maschinen warten
Nachdem genügend Teile produziert wurden, schaltest Du die Maschine aus, baust das Werkzeug wieder ab und wartest die Spritzgießmaschine, damit sie für das nächste Werkzeug bereit ist.
Vorteile
Du hast gute Chancen, als Kunststoff- und Kautschuktechnologe eine steile Karriereleiter zu betreten.
Du arbeitest mit moderner Technik.
Du bist bei der Herstellung von High-Tech-Produkten hautnah dabei.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Ingenieur*In für Kunststoff-/Verfahrens- oder Chemietechnik
Industriemeister*In Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk
Ausbilder*In für Verfahrensmechaniker*Innen
Staatlich geprüfte*r Techniker*In
Technische*r Fachwirt*In
Wichtige Schulfächer
Physik
Chemie
Werken und Technik
Fähigkeiten
Du kannst gut rechnen.
Du bist handwerklich geschickt.
Du bist technisch interessiert.
Du findest einen Arbeitsplatz zwischen großen High-Tech-Maschinen klasse.
Zugang
Welchen Schulabschluss haben Ausbildungsanfänger?
14%
Abitur / Fachabitur
56%
Mittlere Reife
28%
Abschluss der Mittelschule
2%
Sonstiges
Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit, Stand: 1. März 2018
Ausbildungsdauer
3
Jahre